Fruchtbarkeits-Mythen entlarvt: Was Frauen zwischen 30 und 45 wirklich wissen müssen. Von Egg Freezing, Hormonen, Folsäure und anderen Geschichten.
Wenn es um das Thema Fruchtbarkeit und Kinderwunsch geht, gibt es viele Mythen und falsche Vorstellungen, die zu unnötigem Stress und Verwirrung führen können. Sehen wir uns fünf verbreitete Fruchtbarkeitsmythen genauer an und trennen wir die Fakten von der Fiktion.
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Mythos 1: Fruchtbarkeit ist ausschließlich ein Frauenthema
Natürlich nicht! Sowohl Männer als auch Frauen tragen zur Fruchtbarkeit bei, und Probleme bei einem der beiden Partner können sich auf die Empfängnis auswirken. Ebenso sind ca. 20% aller Fälle von Fruchtbarkeitsstörungen "idiopathisch" - es gibt also keine klar erkennbare Ursache, bei keinem der Partner. Daher ist es umso wichtiger, dass sich beide Partner einem Fruchtbarkeitstest unterziehen, um die Ursache für etwaige Fruchtbarkeitsstörungen zu ermitteln. Tatsache ist jedoch, dass Frauen bereits früher von Störungen der Fruchtbarkeit betroffen sein können - mehr dazu in Mythos 2.
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Mythos 2: Die Reproduktionsfähigkeit von Frauen altert schneller als die von Männern
Dieser Mythos ist tatsächlich wahr - und super unfair (we know)! Das reproduktive System einer biologisch weiblichen Person altert wesentlich schneller, als das einer biologisch männlichen Person. Neue Studien gehen davon aus, dass Frauen in etwa 3x so schnell reproduktiv altern als Männer. Entgegen den sozialen Anforderungen, die zeigen, dass das durchschnittliche Alter für die erste Schwangerschaft bei über 30 Jahren liegt, wird es mit dem Eintritt in die Dreißiger biologisch für Frauen wesentlich schwerer schwanger zu werden. Mit 40 Jahren ist die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft pro monatlichen Zyklus lediglich 5%. Die vorzeitige Alterung geht jedoch, neben der Fruchtbarkeit, ebenso mit signifikanten Gesundheits-Risiken wie vaginalen Infektionen oder Blutdruck-Schwankungen einher. Wir arbeiten aktuell selbst daran, dass reproduktive Altern bei Frauen zu verlangsamen um die weibliche Fruchtbarkeit & Gesundheit länger aufrecht zu erhalten.
Quelle: British Fertility Society
Mythos 3: Unfruchtbarkeit & Störungen treten weltweit eher selten auf
Leider stellt das Thema absolut keine Seltenheit dar! Aktuelle Studien weisen darauf hin, dass zwischen 20-25% aller Paare im reproduktionsfähigen Alter von Unfruchtbarkeit und einem unerfüllten Kinderwunsch betroffen sind. Die Forschung geht davon aus, dass diese Zahl bis 2045 auf 50% wachsen könnte. Leider sind die Angebote für Lösungen noch sehr limitierend - hohe Kosten, eingeschränkte Kapazitäten & viel Unklarheit machen das Thema Kinderwunsch für viele Paare zu einem nahezu unlösbaren Problem. Wir selbst haben uns der Lösung dieses Problems verschrieben, da wir finden, dass jede betroffene Frau & jedes Paar Zugang zu neuen Lösungen bekommen sollte.
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Mythos 4: Egg Freezing (Social Freezing) erhält die Fruchtbarkeit aufrecht
Ganz so einfach ist es nicht! Nach Einschätzung von Fachkreisen liegt die Zahl der Frauen, die Eier einfrieren lassen, deutschlandweit bei 10.000, mit steigender Tendenz. Social Freezing (Egg Freezing) hat tatsächlich eine sehr hohe Erfolgsrate, wenn es um das Überleben der Eizellen selbst nach dem "Auftauen" geht - diese liegt laut aktuellen Schätzungen bei 90-97%. Bei 10 Eizellen können also 9 verwendet werden. Zu beachten ist jedoch, dass die Lebendgeburtenrate lediglich zwischen 2 und 12 % liegt. In der Zeit bis zum Einsetzen der Eizellen sollten Frauen sich also intensiv um die Aufrechterhaltung ihrer Fruchtbarkeit kümmern - denn eine gesunde gefrorene Eizelle ist keine Garantie. Wichtig für die Optimierung & Unterstützung der Erfolgswahrscheinlichkeit für die Überbrückungs-Phase bis zum Einsetzen der Eizellen sind u.a.:
- Aufrechterhaltung des reproduktiven Mikrobioms
- Unterstützung einer langsameren reproduktiven Alterung
- gesunde Ernährung & ausreichende Bewegung
- Vermeidung von Rauchen & Alkohol
- Reduzierung von starken Übergewicht
Mythos 5: Die wichtigste Substanz beim Thema Kinderwunsch ist Folsäure
Es gibt natürlich weitere, ebenso wichtige Substanzen wie Folsäure. Folsäure ist wichtig - und man sollte Folsäure bereits bei der Planung einer Schwangerschaft und nicht erst in der Schwangerschaft einnehmen - aber ebenso wichtig sind:
- Eisen-Präparate
- Pre- und Probiotika (Mikrobiom)
- B-Vitamine (wie B6 und B12)
- Kalzium
- Zink
Vor allem das reproduktive Mikrobiom ist eine wissenschaftliche Disziplin, welche erst in den letzten Jahren in ihrer großen Relevanz für Kinderwunsch, Menopause & Frauengesundheit entdeckt wurde. Studien konnten zeigen, dass das Mikrobiom zu einer bis zu 6x so hohen Chance auf eine erfolgreiche Empfängnis beitragen kann.
Durch die Entlarvung dieser weit verbreiteten Fruchtbarkeitsmythen möchten wir ein besseres Verständnis für reproduktive Gesundheit aufbauen um fundierte Entscheidungen über die eigene Fruchtbarkeitsreise treffen zu können. Weil reproduktive Gesundheit neu gedacht werden muss.